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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Badnerland - S. 5

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 5 — der im Osten des Gebirges sich findet, bildet sich ein fruchtbarer Boden. Der andre Teil des Odenwaldes ist ziemlich unfruchtbar, Weil das Gebirge hoch liegt, können die rauhen Nord- und Ost- winde darüber hinfegen. Der Odenwald hat also ein rauhes Klima, das für den Ackerbau nicht günstig ist. Der steil abfallenden Berge wegen ist der Boden nur schwer zu bebauen. Bei solchen Verhältnissen können die Bauern nur solche Früchte anpflanzen, die Boden und Klima gegenüber weniger anspruchsvoll sind. Sie bauen Gerste, Roggen, Hafer und Buchweizen. Die Kartoffeln gedeihen" auch nicht reichlich, und besonders gut sind sie auch nicht. Der Odenwälder braucht viel Feld, um soviel an- bauen zu können, als er zum Leben nötig hat. Der Odenwald ist daher dünn bevölkert.

2. Teil 1 = Grundstufe - S. 109

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Amerika. 2. Westindien (etwa so groß, wie Italien ohne die Inseln, 4v2 Mill. E.) stellt gleichsam eine Jnselbrücke zwischen den beiden Hälften des Erdteils dar, die von Florida bis zur Orinokomündung reicht. Der Archipel besteht aus 3 Inselgruppen: 1. den B a h am a i n s e l n, kleinen, nied- rigen Koralleninseln u.-ö. von Cnba, den Engländern gehörig; 2. den großen Antillen lantiljen), vier größeren, von nichtvulkanischen Gebirgen durchzogenen Inseln, 3. den kleinen Antillen, zahl- reichen kleinen, meist vulkanischen Hochinseln. — Das heißseuchte Tropenklima erzeugt auf deu sehr fruchtbaren Inseln einen üppigen Pflauzenwuchs, darunter fast alle t r 0 p i s ch e n K n l t u r g e w ä ch s e, namentlich Zuckerrohr, guten Kaffee und Tabak, allerlei Gewürze und Farbhölzer. Hier war ein Hauptherd des amerikanischen Sklavenlebens. Die Anzahl der Neger und M n l a t t e n übertrifft daher heute auch die der Weißen um das vierfache. — Westindien gehört mit zu den wichtigsten Bezugländern für unsere Kolonialwaren. Die größte Ansel ist Euba, fast so groß wie Süddeutschlaud. Sie gehört den Spaniern, liefert den meisten Rohrzucker und viel Tabak aus den Weltmarkt. Hst. Habana (awäna). Spanisch ist außerdem die Insel Puertoriko (reicher Hafen). — Jamaika, „die Perle der Antillen", ist englisch. Ausfuhr vou Jamaika-Rum. — Haiti umfaßt eiue Neger- und eine Mulattenrepublik. Die kleinen Antillen wurden wegen ihres Reichtums au Produkten und ihrer günstigen Handelslage von den Seemächten Europas in Besitz geuommen. Heute habeu hier uoch die Engländer, Franzosen, Niederländer und Dänen Kolomeen. 4. Südamerika. 1. Äl!g Getiitt 5(1* Coi'öiucmt (kordiljeren) reicht vom Feuer- l a n d bis Panama. Es ist das l ä n g st e Kettengebirge der Erde, 3 mal so lang als der Himalaya. Die einzelnen Teile des Hoch- gebirges werden nach den Ländern benannt, welche es durchzieht. Darnach unterscheidet man: die Anden vonpatogonien, die von Chile (tschile), Peru und Bolivia, Quito (fito) und Neu-Grauada. Die Cordillereu vou Chile weisen die höchste Erhebung Amerikas, deu Aconcagna (6800 m), auf. Weiter u. umschließt das Gebirge die Hochebene von Peru und Bolivia (bis 4009 m hoch) mit dein Titicacasee, dessen Süßwasserschale von Andenriesen umlagert ist. -Las Hochland ist zwar regenarm, aber zu Getreide- und Obstbau wohl- geeignet. Die höchsten Stufen sind bereits rauh und vorzugsweise Weide- und Buschwildnis. ^Das Küstengebiet leidet an auffallender Trockenheit und zeigt an einzelnen Stellen geradezu „Wüstenform. — Die Hochebene von L.ntto (30d0 m hoch), unter dem Agnator gelegen, ist regenreich und frucht- bar und zeigt üppigen Pflanzenwuchs. In der Niederung gedeihen tropische Gewächse, auf den Hochflächen Getreide und edle Obstarlen. Das ganze Gebiet ist lehr waldreich. Unter den Andenriesen von Quito der Chim - b 0 raz 0 (tschimborässo, 6300 m). Die Bevölkerung des Andengebietes besteht vorwiegend aus I u d i a ii e r u und M i s ch l i u g e n, zum kleinern Teil aus Kreolen, Nachkommen der eingewanderten (vorzugsweise spanischen) Weißen. Die Jndianerstämme sind im Ackerbau wohlbewandert. Aus deu Hochebenen von Peru und Bolivia blühte sogar — ähnlich wie in Mejico — bereits ein reges Kulturleben, als die Länder einst von den Spaniern entdeckt und

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 18

1911 - Trier : Lintz
18 Deutschland. Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Hessisches- u. Weser-Berg- land nebst dem M ünster - schen Becken Thüringisch- sächsisches Hügelland S u d e t e n - Gebirge u. S ch l e s i s ch e Bucht Cölner Bucht und Ostraud des Vorgebirges der Eiset. Niederrheinische Tiefebene. Talmulden des Hessenlandes, des. Schwalm- gegend. Talmulden des Weser - Berg landes. Nördliches Vor- land des Harzes. Größter Teil des Münsterlandes, des. der Hellweg. Talmulden Thii^ riugeus. Saaletal. Elbtalkessel. Gebiet der untern Mulde, Leip- ziger Talkessel und Magdebur- ger Börde. Tallandschaften der Sudeten, be- sonders Hirsch- berger Tal und Glatzergebirgs- kessel. Mildes, ozeanisches Klima, Lehmboden. Mildes und feuchtes, ozea nisches Klima, Lehmboden, am Niederrhein Marsch- bodeu. Geschützte Lage, ozeanisches Klima, guter Boden (Schwemmboden von Ba- salt- und Buntsandstein- gebirgen). Geschützte Lage, ozeanisches Klima, guter Bodeu. Tiefe Lage, ozeanisches Klima, sehr fruchtbarer Boden. Tiefe Lage, ozeanisches, mil des Klima, fruchtbarer Bodeu. Geschützte Lage, mildes Klima, Keuperboden und Schwemmboden. Geschützte Lage, starke Sonnen- strahlung, mildes Klima, guter Bodeu. Geschützte Lage, starke Sonnen- ftrahluug, mildes Klima, Schwemmboden. Günstiges Klima, sehr frncht ~ barer Schwemmboden. Geschützte Lage, Urgesteins- boden und angeschwemmter Boden. Weizen, Zucker> rübeu, am Vor- gebirge beson- ders Gemüse und Obst. Weizen, Zucker- rüben, Gemüse (Kohl), Tabak. Getreide, Flachs. Getreide, Zucker- rübeu, Flachs. Weizen, Zucker- rübeu, Gemüse. Getreide. Zucker- rüben. Getreide, Gemüse (Samenzucht), Obst, Blumen. Obst, Gemüse, etwas Wein, Ge- treide. Gemüse, Obst, etwas Wein. Weizen, Zucker- rüben, Getreide, Gemüse. Getreide, Kartos- seln, Obst.

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 20

1911 - Trier : Lintz
20 Deutschland, Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Einzelne Gegenden In den (entwässerten) Sumpf- Brandenburgs, gebieten sehr fruchtbarer teils Sumpf- Boden, in den Hügelland- gebiete, teils schasten leicht erwärmbarer Hügelland, Sandboden und sonnige Getreide, Zucker- rübeu, Gras, Gemüse (z. B. im Oderbruch, Spreewalde und beiguben), Obst (Werder bei Potsdam). Lage, Östliches Hügel- Gletscherlehm, teilweise auch landvonschles- geschützte Lage, wig-Holsteiu, Getreide, Zucker- rüben, Gras, Gemüse, Obst. Nordseemarschen, Ozeanisches, feuchtes Klima, sehr fruchtbarer Marsch- bodeu. Getreide, Gras, Gemüse (z, B, (in den Vier- landen bei Ham- bürg), Obst (z. B. im Altland), Arten und Zweige des Anbaues. Die Forstwirtschaft. Ursprünglich war Deutschland ein Waldland. Mit der Ausbreitnng der Viehzucht und insbesondere des Ackerbaues wurde der Wald immer mehr eingeschränkt. Fast nur die Gebirge und die weniger fruchtbaren Landstriche behielten ihren Waldbestand. Emst herrschte der Laubwald vor. Da aber der Nadelwald mehr Ertrag liefert, ist der Laubwald immer mehr zurückgedrängt worden. Rund lu der Bodenfläche Deutsch- lands ist heute noch mit Wald bestanden. Mit diesem Prozentsatz gehört unser Vaterland immer noch zu den waldreicheren Ländern Europas. Trotzdem muß es uoch viel Holz einführen, besonders aus Rußland, Schweden und Norwegen. Für die deutsche Volks- Wirtschaft hat der Wald große Bedeutung. Er liefert nicht nur das wertvolle Holz, sondern schützt auch die Humusschicht des Bodeus, saugt viel Wasser auf und verringert besonders in Gebirgsgegenden die Hochwassergefahr der Flüsse. Durch seine Ausdünstung wirkt der Wald auch günstig auf das Klima ein. Ferner bilden die Wälder einen herrlichen Schmuck unseres Vaterlandes. Die größten und wertvollsten Waldbestände bilden der Wasgenwald, der Schwarzwald-Odenwald-Spessart, das Böhmisch bayrische Waldgebirge, das Fichtel-Gebirge, Teile des Taunus, des Hnnsrück, der Eifel, des Westerwaldes und Sauerlandes, die Gebirge des Hessischen und Weser-Berglandes, der Harz, der Thüringer- und Franken-Wald, das obere Erzgebirge, die Gebirge des Glatzer

5. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 6

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Erster Teil. Die natürl. Voraussetz. f. die Wirtschaftsverh. Deutsch!, im allgem. Am wiesenärmsten sind die klimatisch am meisten begünstigten Landschaften des Reiches: das Rhein-, Neckar- und Maingebiet. Dort bildet in der Hauptsache die Kultur der Reben, der Obstbäume, mancher Handelsgewächse (Hopfen, Tabak, Zuckerrüben, Zichorie, Mohn, Hanf) und des Getreides die Grundlage für die Lebensführung der Bewohner. Wiesenarm sind außerdem die Landstriche im Süden des Harzes und am Ostrande des Thüringer Waldes, die wegen der vorgelagerten Gebirge nur geringe Niederschläge erhalten. Dort liegen in Gegenden mit hoher Sommerwärme und trockenen Herbstmonaten bei Erfurt und Quedlin- burg unseres Vaterlandes schönste Gartenländer. Infolge der beträchtlichen Ausdehnung des Wiesen- und Matten- geländes ist Deutschland zu lohnender Viehzucht in weiten Gebieten trefflich geeignet. Infolge des durch Verbesserung des landwirtschaft- lichen Betriebs gesteigerten Ertrags an Wiesenheu und Futterpflanzen hat sich im Vergleich mit dem Bestände zu Anfang des 19. Jahrhunderts der Viehstapel Deutschlands zum mindesten verdoppelt. Und so zählte man denn auch Ende 1907 im Reiche über 4% Millionen Pferde, fast 21 Millionen Rinder, über 22 Millionen Schweine, an 8 Millionen Schafe und 3y2 Millionen Ziegen?) Dazu kamen noch 77 Millionen Stück Feder- vieh und über 2% Millionen Bienenstöcke. — Zur Pferdezucht eignen sich hauptsächlich die weiten Ebenen Südbayerns und des Nordens. Dort wird sie in Ostpreußen (Trakehnen), Westpreußen, Schleswig-Hol- stein, Mecklenburg und Posen vortrefflich betrieben. Trotzdem mußten 1910 über 142 000 Pferde im Werte von 112 Millionen Mark eingeführt werden. — In den grasreichen Küstenländern findet sich das Niede- rungsrind. Seine Milchergiebigkeit rief die großen Meiereien Nord- deutschlands mit ihrer bedeutenden Buttererzeugung hervor. (In Schles- wig-Holstein z. B. sind unter den Rindern 75 % Milchkühe, am Nieder- rhein im Regierungsbezirk Düsseldorf 70 %, irrt übrigen Norddeutschland 55—65 %.) Zudem ist das Niederungsrind außerordenuich mastfähig. Im deutschen Süden und den Mittelgebirgen herrscht dagegen das B e r g - r i n d vor, das auch als Arbeitstier gut verwendbar ist und die gründliche Ausnützung der Alpenmatten (besonders im Algäu) und Bergweiden er- möglicht. Im ebeneren Mitteldeutschland endlich findet sich Niederungs- und Bergrind gemischt. Die Rinderdichte ist dort am größten, wo Kleingüter, eine starke Durchschnittsbevölkerung und größere Städte neben- einander Vorkommen. So hat beispielsweise Bayern fast fünfmal, Würt- temberg zweimal und selbst das Königreich Sachsen ebensoviele Rinder als Pommern, und außerdem ist die Rinderdichte am hervortretendsten in Sachsen-Altenburg, Schleswig-Holstein, Schlesien und den Rheinlanden 1) Und zwar wuchs im Zeiträume von 40 Jahren die Zahl der Pferde rund um 1 Million, der Rinder um 5 Millionen, der Schweine um 14 Millionen, der Ziegen um iy2 Millionen an.

6. Deutschland einschließlich seiner Kolonien - S. 75

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Sudeten und schlesisches Flachland. 75 tiger Handelsplätze. Nur leiden die Sudetenländer unter der Ungunst des kontinentalen Klimas, liegen weiter von der See ab als vor allem die Mittelrheinlande und stehen bei allem Reichtum der natürlichen Aus- stattung einzelner Gebiete im allgemeinen doch hinter den letzteren um manches zurück. Der landwirtschaftliche Betrieb beschränkt sich an den niedriger ge- legenen Flanken der Sudeten hauptsächlich auf den Anbau von Roggen, Kartoffeln und Flachs. Er ist dagegen außerordentlich lohnend in den westlichen ober- und niederschlefischen Gebieten^), wo weite Land- striche außer dem Anbau von Getreide ganz besonders jenem der Zucker- rübe dienen (daher sehr viele Zuckersiedereien) und wo ferner sehr viel Gemüse, Kohl, Zwiebeln, Gurken (besonders um Liegnitz), Tabak (bei Ohlau), Zichorie, Obst und stellenweise sogar Wein (bei Grüneberg) ge- zogen wird. Auf der östlichen Oderseite dagegen wiegt neben der Forstwirtschaft infolge des vielfach sandigen und feuchten Bodens die Zucht von Rindern und vor allem von Schafen vor. Letztere werden übrigens auch im mittleren Schlesien westlich der Oder mit so großer Sorgfalt und mit so viel Erfolg gezüchtet wie nirgends wieder in Europa (Merinoschafe). Die Sudeten sind reich an Mineralschätzen aller Art. In ihren Vor- bergen werden die Basalt- und Granitbrüche, die Porzellanerde- und Quarzsandlager ausgebeutet. Der Nordwesten des Tarnowitzer Plateaus liefert Zink in einer Jahresmenge von annähernd % Millionen t neben 4100 t Blei und etwa 11 t Reinsilber. Von ganz hervorragender Be- deutung sind aber vor allem die mächtigen Steinkohlenflöze im Walden- burger Berglande und in der Südwesthälfte des Tarnowitzer Plateaus. Die schlesischen Kohlenlager sind wahrscheinlich die mächtigsten im Deutschen Reiche. Die oberschlesischen Bergwerke von Gleiwitz bis Mysolitz, wo in 59 Betrieben 106 000 Arbeiter beschäftigt werden, weisen eine Jahres- förderung von 34 Millionen t im Werte von 310 Millionen Mark auf. Von ungeheurem Einflüsse auf die Entwicklung des industriellen Lebens dieser Gebiete ist der Umstand, daß sowohl im Nordwesten des Tarno- witzer Plateaus als am Saume des Riesengebirges bei Schmiedeberg und Kupferberg auch sehr beträchtliche Mengen von Eisenerzen gewonnen werden. 37 Hochöfen, 14 größere und zahlreiche kleinere Walzwerke und 94 Eisen- und Stahlgießereien mit etwa 32 000 Arbeitern drängen sich in Oberschlesien zusammen und vollenden in Gemeinschaft mit dem regen Bergwerksbetrieb das Bild gewaltig pulsierenden Lebens, wie es uns in gleicher Kraft und Fülle innerhalb der deutschen Grenzen nur noch in einzelnen Landschaften Westfalens, im Rheinlande und in den Jndustrie- bezirken des Königreichs Sachsen entgegentritt. 1 1) Mit Ausnahme der niederschlesischen Heide am Mittellauf von Bober und Görlitzer Neiße.

7. Deutsche Kulturgeographie - S. 45

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
12. Die deutschen Zentrallandschaften. 45 grenze des winzermäßigen Anbaus der Weinrebe. Hopfen- und Tabakkultur sind selbst auf den posenschen Fruchtgefilden keine seltene Erscheinung. Südlich von Verlin breitet sich der große Obst- und Gemüse- garten Verlins aus (Teltow). Beelitz, im Süden von Potsdam, ist das Zentrum der berühmten märkischen Spargelkulturen. Weiterhin zeichnen sich durch Fruchtbarkeit die Gebiete im Regen- schatten des Harzes und Thüringer Waldes aus. Die Mag de- bürg im Westen umziehende Vörde ist das berühmteste Zucker- rübenland Deutschlands. Auch das Braunschweiger Land liefert Zuckerrüben, daneben viel Gemüse, insbesondere Spargel. Die Konservenfabriken Vraunschweigs beruhen zum Teil auf den in der Nachbarschaft erbauten Gemüsen. Die Städte Erfurt (110000 (£.), Halber st adt (46000 E.) und Quedlinburg (27 000 E.) erinnern uns an die großartigsten Gartenkulturen Deutschlands. Naumburg (27000 E.) ist der Hauptsih des Wein- baus in der Saalegegend; teilweise wird der Wein in Freiburg a. d. Unstrut zu Sekt verarbeitet oder nach der Mosel gesandt, um dort mit Moselwein verschnitten zu werden. Andere wichtige Fruchtgefilde liegen bei Bautzen (33000 E.), Dresden und Leipzig. Borna, in der Nähe Leipzigs, ver- dankt seinen gärtnerischen Ruf der bedeutenden Zwiebelzucht. Im Dresdener Becken begegnen wir einem reich gesegneten Landstrich Deutschlands; der Schlammboden des alten Seebeckens hat sich mit Humuserde gemischt und sich zu einem äußerst frucht- baren Boden entwickelt, dessen Ergiebigkeit durch ein Verhältnis- mäßig mildes Klima begünstigt wird. Selten wohnen in Deutsch- land auf verhältnismäßig engem Raum soviel wohlhabende Bauern nebeneinander wie in der „Meißen-Lommatzscher Pflege". An den Elbhügeln bei Meißen (34000 E.) gedeiht noch ein trink- barer Wein. Nicht vergessen sei, daß bei all den fruchtbaren Zentral- kundschaften die Niederschläge eine wichtige Rolle spielen. Sie fallen regelmäßig, nicht allzuviel; der Herbst ist warm und trocken, weswegen Handelsgewächse, wie Tabak und Hopfen, auch Wein, gedeihen können. Für Wiesen und Weiden ist es nicht genug feucht. Infolgedessen ist die Viehzucht im großen und ganzen gering. Uber das ganze Gebiet sind Waldungen von mehr oder weniger geringem Umfang zerstreut. Wo der Sandboden vorherrscht, wie in der Mark, ist die Kiefer der Hauptvertreter der Waldbäume. Der schleichen Bucht gegenüber ist die sächsische durch ihre allseitige Aufgeschlossenheit überlegen, auch gegenüber der Thüringer Mulde zwischen Harz und Thüringer Wald. Die sächsische Tieflandbucht greift an der Elbe weit elbaufwärts über Dresden hinaus; an der Pleiße dringt sie bis Altenburg und an der Elster bis Zeitz flußaufwärts. Sie wird ganz und gar von Leipzig beherrscht, deshalb auch die Bezeichnung „Leipziger

8. Mitteleuropa - S. 57

1912 - Leipzig : Teubner
Belgien 57 ihnen eine hervorragende Pflege gefunden. — Etwa % der Bewohner bekennen sich zur reformierten Kirche, % sind römisch-katholisch. Deutschland erhält aus den Niederlanden besonders Erzeugnisse der Vieh- zucht (Butter, Keife, Fleisch, Felle, Pferde), der Gärtnerei (Blumenzwiebeln, Gemüse) und der Fischerei (Heringe usw.). Außerdem kommen über Amsterdam und Rotterdam Kaffee, Kakao, Reis, Tabakblätter und andere Kolonialwaren zu uns. Die Holländer beziehen aus Deutschland hauptsächlich Brennstoffe, web- und Metallwaren. 2. Belgien. Das große Flachland, das den Norden unsres Vaterlandes bildet, setzt sich durch Holland auch in das Königreich Belgien fort. Gleichzeitig greifen die links- rheinischen Gebirge in dieses Land hinein; die westliche Fortsetzung von der Eifel und dem hohen Venn, die Ardennen, gehören ihm an. Belgien, das ungefähr ebenso groß wie Holland, also wie die Provinz Pommern ist, gliedert sich demnach in zwei verschiedene Landschaftsgebiete, in hoch- und Niederbelgien. 1. Hochbelgien hat ebenso wie Eifel und hohes Venn ein rauhes Klima. Moore und Heiden, die im Winter viele Monate mit Schnee bedeckt sind, finden sich auf den Hochflächen. Die niedrigeren Gebiete tragen urwaldähnliche Forsten, in denen das Wild in zahlreichen Rudeln lebt und auch der Wolf noch vereinzelt vorkommt. Die tiefeingeschnittenen Täler ähneln denen des Rheinischen Schiefergebirges. Mit ihren malerisch zerklüfteten Felshängen find sie von hoher landschaftlicher Schönheit, Wo sich fruchtbarer Boden findet und die Sonne die Talwände bestrahlt, gedeihen Gbft und Gemüse ausgezeichnet. — Die reichen Kohlen- und Eisenerzlager der Gegend um Aachen erstrecken sich westlich weiter nach Belgien hinein. Im Tal der Maas, am Nordwestrande der Ardennen werden sie ausgebeutet. Daher blüht in der ganzen Gegend die Industrie. Lüttich (177) ist durch seine Schußwaffen- und Maschinen- fabriken bekannt geworden. An andern Grten fertigt man Tuch, wieder an andern Glas- und Töpferwaren. 2. Niederbelgien. Am linken Ufer der Maas geht das Hochland in ein Hügel- land über. Ls senkt sich allmählich zu einem weiten Flachlande, das von der Schelde durchflössen wird. Das milde, regenreiche Seeklima gestattet hier auf dem frucht- baren Boden einen sehr ergiebigen Ackerbau. Niederbelgien wird geradezu ein Muster- land der Landwirtschaft genannt. Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und Flachs ge- deihen in reicher Fülle. Die Viehzucht liefert schwere Arbeitspferde und in den Marschen an der Küste Rinder. Wie im benachbarten Holland steht auch in Belgien das Mol- kereiwesen in hoher Blüte. Die Erzeugnisse des Ackerbaues werden in den Fabriken der großen Städte mit Hilfe der Kohlenschätze Hochbelgiens verarbeitet. In Brüssel (649), der Hauptstadt des Landes, sowie in den (Drten der Umgegend sind zahlreiche Bierbrauereien, Branntweinbrennereien und Zuckerfabriken entstanden. Berühmt ist Brüssel aber durch seine Spitzenklöppelei und Teppichweberei. Gent (165) ist Haupt- sitz der Weberei für Leinen- und Baumwollenwaren. Die Küste Belgiens ist stark versandet, so daß an ihr keine guten Häfen angelegt

9. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 84

1832 - Hannover : Hahn
84 Preußen. aschsiederek. — Dem Fürsten v. Anhalt Köthen gehört dasfürstenth. Pleß mit der Stadt gl.n., 2iooe.— Z) Regierungsbezirk Liegnitz, a) Niederschlesien. Liegnitz a. d. Katzbach, 10,000 E. Regierung, Ritterakademie. Optisches Institut. Wichtige Tuch- weberei, Leinewand- Baumwoll- Leder- u.a. Fabr. Beim Dorfe Wahlstatt Schlacht izlz, 26. Aug.— Jauer a. d. Neiße, 5500 E. Irrenanstalt, Zuchthaus. Weberei, Leder- u. Tabacksfabr.— Gold berg a. d. Katzbach, 6500e. Wichtige Tuchfabr u.obstbau. — Hirschberg am Bober, 6700e. Taubstummenanstalt. Starker Leinewandhandel, Tuch- u. Leinewandweberei. — Bunzlau am Bober, 4600 E. Waisenhaus. Töpferei, Tuch- Leinewand- und Strumpfweberei. — Schmiedeberg am Fuße der Schneekoppe, 4800 E. Leinewand- u. Tabacksfabr. Starker Verkehr mit dem Gebirge. — Warmbrunn, 2000 E. Warme Quellen. Berühmte Stein- u. Glasschleiferei. — Großglogau a. d. Oder, Festung, 10,000 (5. Schloß. Oberlandesgericht. Tabacks-, Strohhut-, Tuch- u. a. Fabriken. — Grünberg, 10,000(E. Wein- und Obstbau. Starke Tuchweberei, Tabacksfabr. — Im Fürstenth. Sagan, welches der Herzogin v. Kurland gehört, ist Sagan am Bo- der, 4800e. Schloß. Regierung. Fabriken.— b) Oberlausitz. Görlitz a. d. Neiße, 11,000 E. Zucht- u. Waisenhaus. Gesell- schaft der Wissenschaften. Wichtige Tuch-, Leinewand- u. Strumpf- fabr. — Lauban am Queiß, 4800 E. Tuch- u. Leinewandfabr. Das Hermanns bad bei Muskau, 1400 E. — Herrenhutcrco- lonie Niesky, 600 E. , Iv. Provinz Sachsen. Boden größtentheils ebenes Tiefland, in N» mehr Sand. fruchtbarer in S. In W. ist ein Theil des Har- zes mit dessen höchstem Gipfel, dem Brocken, Z500 F. hoch; an diesen schließen sich in S. einige kleine Bergzüge, die Hain leite, Finne u. a. nicht viel über 1000 F. hoch. Ein kleiner ganz ge- trennter Theil liegt am Thüringer Walde, wo der Dolmar — 2200 F. An der Braunschweig. Gränze ein großer Bruch, der Drömling. Die Elbe nimmt hier in O. die Schwarze Elster, in W. die Ucht, Ohra und Saale auf, welche letztere durch die Unstrut mit der Gera, Wipper und Helme, so wie durch die Bo de mit der Holzem me verstärkt wird; die Mulde fließt im Herzogth. Anhalt in die Elbe. Die Werra, welche die Provinz in Sw. berührt, so wie die Aller und Leine, welche hier entsprin- gen, gehören zur Weser. Der über 4m. lange Plauensche Ka- nal. Wenig Seen; in N. ist der Arendsee i4 M. im Umfange, der süße und salzige See in Mansfeld. Getreide- Flachs- und Tabacksbau ist bedeutend, auch Hopfen, Saflor, Krapp, Zichorien werden viel gebauet u. einige Gegenden zeichnen sich durch Gewürz- pflanzen, Gemüse u. Obst aus. Silber, Kupfer, Eisen, Salpeter, Vitriol, Steinkohlen u. a. Mineralien in bedeutender Menge, beson- ders viel Salz; viel Holz u. Torf. Wichtige Schafzucht. Blühende Woll-, Baumwoll- u. Leinewandweberei, viele Tabacks-, Leder-, Zi- chorien-, Stärke-, Papier- u. a. Fabriken. Wichtiger Handel. Unter

10. Lehrbuch der Geographie - S. 208

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 208 — Königreichs Bayern); er ist das Quellbecken des Nil, des afrikanischen Stromriesen, der an Länge nur hinter einem Strome der Erde zurücksteht. Als Sommerset- oder Victoria-Nil verläßt der Fluß den Ukerewe und betritt nach Bildung der 36 m hohen Mnrchisonsälle die Nordecke des Albert- Sees, den er alsbald unter dem Namen Bahr el-Dschebel wieder verläßt, um in den flachen Sudan einzutreten. Unter dem Äquator und nördlich von ihm trägt das Seenplateau zwei bedeutende Bergländer, deren Gipfel bis zu 5000—6000 m aufsteigen: das vulkanische Bergland des Kilima-Ndschz.ro und der Kenia (6000 und 5600 in) und das Alpenland von Abessinien, die „afrikanische Schweiz". In der Einschnürung, welche diese beiden Bergländer trennt, liegt tief einge- senkt in wüstenhafter, ehemals vulkanischer Gegend der Rndolf-See. Die Flüsse des an Hochebenen und Bergriesen reichen abessinischen Alpenlandes brausen in tief eingeschnittenen Thälern dahin. Der aus dem Taua-See hervorgehende blaue Fluß (Bahr el-Asrak) und der Takasse führen ihre Gewässer dem Nile zu. Östlich von den großen Seen und den Bergländern breiten sich zwei terrassenförmig zum Meere absteigende Hochflächen aus: im 8. das steppen- reiche, mit Berg- und Hügelketten besetzte Hochland von Dentsch-Ostafrika und im N. die wenig bekannten Galla- und Som^lländer, das „Osthorn Afrikas". Die Flüsse dieser Gebiete sind zum Teil von beträchtlicher Länge und stürzen in Katarakten über die Terrassen des Hochlandes zu den Küsten- ebenen hinab. Bis zu deu Fällen sind sie je nach der Breite des Küsten- streifens auf längere oder kürzere Strecken schiffbar, wenn nicht Mündnngs- barren oder Untiefen die Schiffahrt hindern. Die bedeutendsten sind Rovnma und Rufiyi im 8., Taua und Dschnba im N. (s. Dentsch-Ostafrika, § 253). (Srtr> erbsq netten. § 168. Der zum größten Teile aus Savanne, Steppe, Felsland oder gar Wüste (Osthorn) bestehende Boden des Seenhochlandes gestattet nur stellen- weise ergiebigen Bodenanbau, der auf den Gebirgshöhen Weizen, Gerste und Mais, in den Ebenen Reis, Mais, Hirse, Bohnen, Melonen, Pisang produziert. Der beginnende Plantagen bau erstreckt sich aus Baumwolle. Tabak, Kaffee, Znckerrohr, Gewürznelken. Viehzncht (Rinder, Esel, Kamele) und Jagd (auf Elefauteu, Flußpferde, Löwen) liefern reiche Erträge an Fleisch, Häuten und Fellen. Zur Ausfuhr gelangen Elfenbein und Fluß- pferdzähne, Kokospalmenprodukte (Nüsse, Öl und Kopra), Tropenwaldprodukte (Kopal, Kautschuk, Bauholz), Sesamsaat, Reis, doch uur iu geringen Mengen. Einfuhrartikel sind vor allem Baumwollstoffe und Nahrungsmittel. An dem Handel sind außer Arabern (Elfenbein-, früher auch Sklavenhändler)
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